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Mein erstes Hochbeet

@TonyTue Oct 08 2024

Mein erstes Hochbeet: Planung, Umsetzung und Tipps für Anfänger

Ein Hochbeet ist eine wunderbare Möglichkeit, auf kleinem Raum Gemüse, Kräuter oder Blumen anzubauen. Es eignet sich sowohl für Gärten als auch für Balkone oder Terrassen und ermöglicht rückenschonendes Gärtnern. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen mit meinem ersten Hochbeet aus Palettenaufsatzrahmen. Dabei gehe ich auf die Planungsphase ein und beleuchte wichtige Aspekte wie die Absprache mit dem Vermieter und die Belastung auf Balkonen oder Terrassen.

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Die Idee: Warum ein Hochbeet?

Ein Hochbeet bietet zahlreiche Vorteile:

  • Rückenschonend: Durch die erhöhte Arbeitsfläche entfällt das Bücken beim Gärtnern.
  • Ertragreich: Dank der speziellen Schichtung der Erde profitieren die Pflanzen von optimalen Nährstoffen und Wärme.
  • Platzsparend: Hochbeete sind ideal für kleine Gärten oder urbane Balkone.
  • Individuell anpassbar: Größe, Material und Design lassen sich flexibel anpassen.
  • Stressabbau: Ein Hochbeet entschläunigt euch und baut nachweißlich stress ab. Außerdem ist es ein euphorisches erlebnis wenn man die erste Frucht in seinem Hochbeet entdeckt.

Für mich war vor allem der Wunsch, frische Kräuter und Gemüse selbst anzubauen, der Auslöser, ein Hochbeet zu planen. Da ich keinen eigenen Garten habe, musste ich mich mit meinem Vermieter kurz schließen.


Planung: Wichtige Aspekte vor dem Bau

1. Absprache mit dem Vermieter

Wenn man kein eigenes Grundstück besitzt, sondern zur Miete wohnt, sollte man den Vermieter vorher Fragen und seine Zustimmung einholen. Auch wenn ein Hochbeet meist keine baulichen Veränderungen mit sich bringt, ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen. Besonders bei Balkonen oder Dachterrassen, wo das Gewicht eine Rolle spielt, könnte der Vermieter Bedenken äußern. Wollt ihr euer Hochbeet in einem Pacht- oder Mietgarten errichten dann solltet ihr auch mit dem Gartenverein Rücksprache halten.

Tipp: Kläre folgende Punkte mit dem Vermieter:

  • Dürfen Balkon oder Terrasse für ein Hochbeet genutzt werden?
  • Gibt es Einschränkungen bezüglich der Größe oder des Materials?
  • Sind Drainage oder Schutzmaßnahmen erforderlich, um Schäden an Bodenbelägen oder Untermieter zu vermeiden?

2. Standortwahl

Der Standort entscheidet maßgeblich über den Erfolg deines Hochbeets. Achte dabei auf:

  • Sonneneinstrahlung: Die meisten Pflanzen benötigen mindestens 6 Stunden Sonne am Tag. Auch direkte Sonneneinstrahlung ist meist kein Problem für die meisten Pflanzen
  • Zugänglichkeit: Stelle sicher, dass das Hochbeet leicht zu erreichen ist, um bequem gießen und pflegen zu können. Ihr solltet jeden punkt von eurem Hochbeet von jeder position aus erreichen.
  • Schutz vor Witterung: Windgeschützte Plätze sind ideal, vor allem auf Balkonen.

Tipp: Mein Hochbeet habe ich in der nähe einer Ziegelsteinmauer gebaut, da diese sich stark aufwärmen und in der Nacht ihre wärme an die Pflanzen abgeben können. Das förder das wachstum nochmal stark.

3. Traglast beachten

Ein Hochbeet kann schnell schwer werden, besonders wenn es mit Erde und Wasser befüllt ist. Auf Balkonen oder Dachterrassen muss die Traglast des Bodens unbedingt berücksichtigt werden. Als Faustregel gilt: Eine normale Balkontragfähigkeit liegt bei etwa 300-500 kg/m².

  • Schätzung des Gewichts: Ein Hochbeet aus Palettenaufsatzrahmen (inkl. Füllmaterial) kann je nach Größe bis zu 200-300 kg wiegen.
  • Maßnahmen zur Gewichtskontrolle:
    • Verwende leichtere Substrate wie Blähton oder Styropor als Drainageschicht.
    • Verkleinere die Größe des Hochbeets, um Gewicht zu sparen.

Tipp:

  • Im Zweifel einen Statiker konsultieren oder den Vermieter um eine Einschätzung bitten.
  • Wenn ihr die Baumaterialien online kauft gibt es oft auch im Versandschreiben eine Gewichtsangabe mit der ihr Rechnen könnt.

Diemensioniert euer Hochbeet dann lieber etwas kleiner als zu groß. Den ihr solltet niemals den aufwand und das gewicht unterschätzen.


Das Hochbeet aus Palettenaufsatzrahmen

Palettenaufsatzrahmen sind eine kostengünstige, stabile und nachhaltige Möglichkeit, ein Hochbeet zu bauen. Sie bestehen aus Holz und sind in genormten Größen erhältlich, die sich perfekt für den Eigenbau eignen.

Tipp:

  • Ihr könnt Palettenrahmen bei örtlichen Speditionen anfragen, oft haben diese ausgediente Palettenrahmen die Kostengünstig, manchmal sogar Kostenfrei erlangt werden können.

Vorteile von Palettenaufsatzrahmen

  • Nachhaltig: Oft aus recyceltem Holz gefertigt und langlebig.
  • Modular: Mehrere Rahmen können übereinandergestapelt werden, um die gewünschte Höhe zu erreichen.
  • Einfach zu montieren: Kein aufwändiges Zuschneiden oder Schrauben nötig.

Der Bau: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Materialliste

  • 2-3 Palettenaufsatzrahmen (je nach gewünschter Höhe)
  • Holzschutzlasur oder Holzschutzlack (als Schutz für das Holz und gegen Feuchtigkeitsverlust)
  • Noppenfolie um das Holz zusätzlich vor Feuchtigkeit zu schützen
  • Schrauben oder Noppenbahnnägel (zum Fixieren der Rahmen oder Noppenbahn, meist nicht Notwendig)
  • Füllmaterial: Äste, Laub, Kompost,
  • Pflanzen deiner Wahl findest du hier: Pflanzen

Tipp: Ich bin 181 cm groß und habe daher das Optimum mit 4 Palettenrahmen erreicht


Schritt 1: Vorbereitung

  1. Palettenaufsatzrahmen prüfen: Kontrolliere, ob das Holz in gutem Zustand ist. Eventuell schleifen und mit wetterfester Holzschutzlasur oder Holzschutzlack behandeln.
  2. Standort vorbereiten: Den Untergrund reinigen und, falls nötig, eine Schutzmatte auslegen, um den Boden zu schonen. Solltet ihr wie ich euer Hochbeet im Garten aufstellen wollen, solltet ihr überlegen einen Wühlmauschutz unter den ersten Palettenaufsatzrahmen zu legen.

Schritt 2: Rahmen aufstellen

  1. Stelle den ersten Palettenaufsatzrahmen an den gewünschten Platz.
  2. Falls du mehr Höhe benötigst, stapel weitere Rahmen darauf und fixiere sie mit Schrauben oder Kabelbindern.

Schritt 3: Innenauskleidung

  1. Lege den Rahmen innen mit Teichfolie oder Gartenvlies aus, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. (für Balkon und Terrasse)
  2. Befestige die Folie mit einem Tacker oder kleinen Nägeln.

Schritt 4: Befüllung

Ein Hochbeet wird in Schichten befüllt. Diese Schichtung sorgt für optimale Nährstoffe und Belüftung:

  1. Drainageschicht: Blähton oder grobe Äste (ca. 10-20 cm hoch).
  2. Organische Schicht: Laub, Zweige oder Rasenschnitt (ca. 10-20 cm).
  3. Kompost: Eine dicke Schicht Kompost liefert wichtige Nährstoffe.
  4. Pflanzerde: Zum Abschluss hochwertige Pflanzerde (ca. 20 - 25 cm).

Tipp: Ihr solltet überlegen unter die erde etwas Spielsand zu mischen. Dieser lockert die Erde so gut auf, das eure Pflanzen schneller ihre wurzeln ausbreiten können.


Schritt 5: Pflanzen einsetzen

Nun kannst du dein Hochbeet bepflanzen. Kräuter wie Basilikum, Thymian oder Minze eignen sich hervorragend, ebenso wie Salate, Radieschen oder Tomaten.

Tipp:

  • Kombiniere Pflanzen, die gut miteinander harmonieren, und achte auf die Saison.
  • Ihr solltet auch darauf achten das der Nährstoffverbrauch eurer Pflanzen gut zusammen passen. Zwei Pflanzen die einen hohen Nährstoffverbrauch haben, sollten nicht zusammen in ein Hochbeet gepflanzt werden.

Pflege und Nutzung

Ein Hochbeet benötigt regelmäßige Pflege:

  • Bewässerung: Da Hochbeete schneller austrocknen, ist regelmäßiges Gießen wichtig. Verwende möglichst Regenwasser.

    Tipp: Ihr könnt ein Hochbeet normalerweise nicht zu viel Gießen.

  • Düngung: Nach einigen Monaten können die Nährstoffe in der Erde nachlassen. Dünge daher regelmäßig mit Kompost oder organischem Dünger.

    Tipp: Ich nutze gern die Pflanzen Nahrung da man diese beim Gießen hinzufügen kann.

  • Pflanzenwechsel: Tausche die Pflanzen nach jeder Saison aus, um einseitige Nährstoffentnahme zu vermeiden. Dieses system nennt sich Fruchtfolge und sollte unbedingt beachtet werden.

    Achtung: Haltet ihr euch nicht an eine minimal Fruchtfolge kann es euch passieren das eure Tomaten im zweiten jahr schon kleiner sind. Und im dritten jahr schon gar keine früchte mehr tragen.


Fazit: Mein erstes Hochbeet war ein voller Erfolg

Der Bau meines ersten Hochbeets aus Palettenaufsatzrahmen war einfacher, als ich dachte. Die Planung war der wichtigste Schritt, vor allem in Bezug auf den Vermieter. Mit den richtigen Materialien und ein wenig Geduld entstand ein kleiner, grüner Rückzugsort im Garten meines Vermieters, der mir viel Freude bereitet.

Wenn du ebenfalls ein Hochbeet anlegen möchtest, empfehle ich dir, zunächst klein anzufangen und dich langsam heranzutasten. Es lohnt sich – nicht nur für die Ernte, sondern auch für die Zufriedenheit, die das Gärtnern mit sich bringt.

Viel Erfolg bei deinem Projekt!

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